Lautstarker Protest gegen den AHV-Abbau auf dem Buckel der Frauen

In zahlreichen Schweizer Städten sind gestern zehntausende Personen im Rahmen des feministischen Streiks auf die Strasse gegangen. Im Zentrum stand dabei der Protest gegen die AHV-Abbauvorlage.

Drei Jahre ist es her seit dem grossen Frauenstreik 2019, an welchem eine halbe Million Menschen teilgenommen haben. Die Forderungen des Streiks sind noch längst nicht erfüllt, ganz im Gegenteil. Deshalb haben gestern in zahlreichen Städten an verschiedenen Kundgebungen über 50‘000 Personen demonstriert. Im Zentrum stand der Kampf gegen die AHV-Reform, über die im September abgestimmt wird.

Obwohl Frauen immer noch den grössten Teil der unbezahlten Care-Arbeit verrichten, überdurchschnittlich oft in Niedriglohnbranchen arbeiten und allgemein weniger verdienen als Männer, wollen Bundesrat und Parlament das Rentenalter der Frauen auf 65 Jahre anheben.

Frauen sind in der AHV bereits heute deutlich schlechter gestellt als Männer. So sind die Renten von AHV-Bezügerinnen um rund ein Drittel tiefer als jene der Männer. Die Gründe dafür sind unter anderem die generell tieferen Löhne der Frauen sowie die erwähnte unbezahlte Care-Arbeit, weswegen Frauen oft nur Teilzeit arbeiten.

Dass nun trotz dieser Ungleichheit die AHV auf dem Buckel der Frauen saniert werden soll, ist für das Schweizerische Arbeiterhilfswerk nicht akzeptierbar. Die SAH-Delegiertenversammlung hat deshalb bereits im Januar entschieden, das Referendum gegen die AHV 21 zu unterstützen und wird sich im Abstimmungskampf weiter gegen diese ungerechte Reform engagieren.