Nancy ist Sozialhilfeempfängerin und seit 2018 bei ETCETERA angestellt. Sie putzt sowohl in Privathaushalten als auch in Büros.
Können Sie uns erzählen, wie Sie zu diesem Programm gekommen sind und welche Erwartungen Sie damals hatten?
Bevor ich zu ETCETERA kam, habe ich als Reinigungskraft gearbeitet, aber das war das waren viele Arbeitsstunden. Es war auch schwierig für mich, eine Arbeit zu finden, weil ich ein Kopftuch trage und eine F-Bewilligung (vorläufige Aufnahme) habe. Eine Kollegin hat mir den Tipp gegeben, hierher zu kommen. Nachdem ich mich angemeldet hatte, musste ich drei oder vier Monate warten, aber am 1. Oktober 2018 habe ich angefangen zu arbeiten.
Welche Fähigkeiten oder Kenntnisse haben Sie durch diese Erfahrung erworben?
Ich habe viel über das Putzen gelernt, aber auch darüber, pünktlich zu sein, zehn Minuten früher da sein, um zu wissen, was zu tun ist, und ich habe auch gelernt, mit älteren Menschen respektvoll umzugehen.
Sie sind seit sechs Jahren bei ETCETERA. Was motiviert Sie, weiterzumachen?
Wenn ich Hilfe brauche, z.B. mit Papieren, Formularen, die ich nicht verstehe, kann ich immer hier ins ETCETERA-Büro kommen und es ist immer jemand da, der mir hilft, wie Rosanna.
Die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, sind auch sehr nett, ich kenne sie inzwischen gut. Es sind oft ältere Leute. Manchmal gibt es Kunden*innen, die sehr nervös sind, aber man muss Geduld haben, vor allem, wenn die Person älter ist.
Haben Sie regelmässigen Kontakt zu Ihren Kunden und Kundinnen? Welche Beziehungen haben Sie zu Ihren Kunden*innen?
Das Verhältnis ist sehr gut. Ich arbeite sehr gerne für die Kunden*innen, die ich sehe. Jedes Mal, wenn Weihnachten kommt, bekomme ich ein bisschen Hilfe, viele Geschenke, Schokolade, eine Geschenkkarte im Wert von 50 oder 100 CHF oder einen Einkaufskorb. Die Leute wissen, dass wir nur Sozialhilfe bekommen und dass es manchmal nicht reicht. Das finde ich sehr nett.
Auch im Büro, bei ETCETERA, bekommen wir vom SAH Bern eine Geschenkkarte im Wert von 20 CHF und Schokolade, kleine Geschenke etc.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Im Rahmen dieser Arbeit oder darüber hinaus?
Weiterhin mit ETCETERA zu arbeiten. Ich würde gerne hier bei den Kunden*innen bleiben, die ich kenne, ich kann nicht wirklich für mehr Unternehmen arbeiten. Leider habe ich gesundheitliche Probleme, ich möchte, dass sich meine Gesundheit verbessert. Im Moment arbeite ich 20 Prozent, aber wenn es mir besser geht, kann ich auch 50 oder 80 Prozent arbeiten.
Ich habe hier grosses Glück, denn das Büro von ETCETERA ist wie eine Familie. Ich habe keine Angst, mit der Chefin zu sprechen und ihr Fragen zu stellen. Jedes Mal, wenn ich hierherkomme, grüssen sich alle erkundigen sich, wie es den anderen geht: Wie es der Familie geht, wie es der Gesundheit geht und so weiter. Das ist sehr freundlich.