Du bist nun seit einem halben Jahr Geschäftsleiter von SAH Zentralschweiz. Als Nachfolger von Ursula Schärli bist du in grosse Fussstapfen getreten. Wie ist es dir dabei ergangen?

Ich bin mir bewusst, dass viele Personen dazu beigetragen haben, dass das SAH Zentralschweiz heute eine hohe Anerkennung als kompetente Organisation der Arbeitsintegration hat. Meine Vorgängerin hat viel dazu beigetragen und ich bin sehr froh, dass wir noch einige Wochen Zeit für die Übergabe hatten und ich eine sorgfältige Einführung erhalten habe. Nun ist der Stabswechsel vollzogen und ich kann auf einer soliden Basis weiterarbeiten. Dabei verstehe ich mich als Teamplayer und darf mit einem engagierten Team die Weiterentwicklung des Regionalvereins anpacken.

Kannst du uns kurz erzählen, mit welchen Herausforderungen du bisher konfrontiert warst und wie du sie gemeistert hast?

Es ist die grosse Fülle an Informationen, welche rasch verarbeitet werden muss. Das SAH Zentralschweiz führt zurzeit 30 Angebote im Auftrag von mehreren Auftraggebenden. Bei allen gibt es viele Details, spezielle Vertragsbedingungen oder Abrechnungsmodalitäten und wichtige Bezugspersonen. Da muss ich manchmal auch nach sechs Monaten nachfragen, um sicher zu sein, dass ich nichts durcheinanderbringe. Hilfreich ist dabei sicher, dass ich rasch Zusammenhänge erkenne und auch keine Angst davor habe, meine Kolleg*innen zu bitten, mir nochmals ein Angebot zu erklären. Als Quereinsteiger muss ich nicht immer aller wissen und die Betrachtung mit dem Blick von aussen kann uns einen wichtigen Schritt weiterbringen

Welcher Unterschied fällt dir ein, wenn du das SAH ZS mit deiner letzten Stelle als Geschäftsleiter von Comundo vergleichst?

Es gibt mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Die Arbeit mit der Geschäftsleitung und dem Vorstand ist sehr ähnlich. Es braucht ein gutes Gespür für die Flughöhe der Themen, um gute Entscheide zu fällen und diese auch umzusetzen. Dann gibt es die Personalführung der Mitarbeitenden und der gesamten Organisation. Letzteres ist etwas einfacher, da ich das vorher in fünf Sprachen machen durfte. Und mit dem geografischen Fokus in der Zentralschweiz finden viel mehr Meetings physisch statt, wo wir früher sehr oft per Videokonferenz die Zusammenarbeit organisiert haben. Meist war es dann eine Herausforderung einen Termin zu finden wegen den Zeitverschiebungen. Das schätze ich jetzt beim SAH Zentralschweiz sehr: Man kann sich mal schnell auf einen Kaffee oder ein Mittagessen verabreden, wenn ein Thema dringend besprochen werden muss.

Welche Hobbys oder Aktivitäten machst du gerne ausserhalb der Arbeit, um dich zu entspannen?

Ich bin ein Familienmensch und verbringe gerne Zeit zu Hause. Dabei bin ich oft in der Küche anzutreffen und kreiere Menus, je nachdem, was gerade zur Hand ist. Dann hängt es auch vom Wetter ab: Bei schönem Wetter bin ich zu Fuss in den Bergen unterwegs (im Winter dann lieber auf Skiern) und wenn es regnet, bleibe ich zu Hause und lese einen spannenden Krimi.

Was ist der beste Ratschlag, den du je erhalten hast, und wie setzt du ihn im Alltag um?

«Denke daran, es könnte immer auch anders sein», das habe ich während einer Coaching-Ausbildung gelernt.

Es hat mir gezeigt, dass unser Blickwinkel immer relativ ist und es auch ganz anders sein könnte. Das hilft mir gerade im Umgang mit Konflikten sehr, denn je nach Perspektive sieht die vermeintliche Wahrheit völlig anders aus.