In einer Welt, in der die Digitalisierung eine immer zentralere Rolle spielt, ist die Beherrschung der Computer-Tools zu einer Notwendigkeit geworden. Gemäss dem “Digital Barometer 2024” hat jedoch fast ein Drittel der Schweizer*innen grosse Schwierigkeiten, einfache Aufgaben online zu erledigen. Dieses als “digitalen Analphabetismus” bezeichnet Phänomen schafft eine Kluft, die sich auf den Zugang zu Rechten, Informationen, Arbeitsplätzen und grundlegenden Dienstleistungen auswirken kann.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, bietet das OSEO Genève in Zusammenarbeit mit der Stadt Genf digitale Sprechstunden für allen Personen ab 18 Jahren an, die Hilfe bei der Benutzung eines Computers oder eines Mobiltelefons benötigen. Diese Sprechstunden sind kostenlos, ohne Voranmeldung und ohne eigenes Material: Das OSEO Genève stellt ausgestattete Computerarbeitsplätze zur Verfügung. Eine von der Organisation durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass 60% der französischsprachigen und 45% der nicht französischsprachigen Erwachsenen keinen eigenen Computer besitzen – laut Direktor Christian Lopez Quirland “die erste digitale Barriere“.
Die begleiteten Personen können alle ihre Fragen stellen, egal ob es darum geht, die Funktionsweise mobiler Anwendungen zu verstehen, vernetzte Geräte wie Drucker oder Scanner zu benutzen, E-Mails zu versenden, Behördengänge online zu erledigen, in sozialen Netzwerken zu surfen, Online-Zahlungen zu tätigen oder ihren Swiss Pass zu verwenden.
Zusätzlich zu diesen Sprechstunden organisiert das OSEO Genève von Zeit zu Zeit praktische Workshops und thematische Konferenzen. Dabei geht es zum Beispiel darum, wie man seinen digitalen Raum aufräumen kann.
Mit diesem Pilotprojekt setzen das OSEO Genève und die Stadt Genf ihr Engagement für einen gleichberechtigten Zugang zur digitalen Welt und den Abbau von Ungleichheiten im Umgang mit den neuen Technologien fort und verstärken es.
In der Tageszeitung Le Temps vom vergangenen Monat sprach Christian Lopez Quirland unter anderem über das Profil der Teilnehmer*innen:
Obwohl digitaler Analphabetismus vor allem Rentner*innen betrifft, sind auch Menschen mit niedrigem Bildungsniveau besonders betroffen.
Für Interessierte finden Sie hier weitere Informationen zu den Öffnungstagen und -zeiten: https://www.geneve.ch/actualites/permanences-numeriques-centre-ville-geneve